Spreefeuer 2009 - Der Jahresrückblick


Schon wieder sind 12 Monate vorbei und auf allen Fernsehsendern laufen die Jahresrückblicke in Endlosschleife. Auch für den Fanclub Spreefeuer ist es an der Zeit für eine kleine Nachbetrachtung des zurückliegenden Jahres 2009.

Das erste Highlight des noch jungen Jahres stellte zweifellos unsere Teilnahme an einem Hallenturnier an der Universität Potsdam im Januar dar. Hier stand der Spaß im Vordergrund und unser Abschneiden darf mit Fug und Recht als "mittelprächtig" umschrieben werden. Dennoch sollte dies nicht unser letzter derartiger Auftritt in diesem Jahr werden. Nur wenige Tage später galt es, bei den anstehenden Vorstandswahlen alle Fanclubmitglieder mit adäquaten Ämtern zu versorgen, was auch größtenteils gelang.

Im Februar standen die ersten Pflichtspiele nach der Winterpause an. Leider kam man ähnlich schlecht aus den Startlöchern wie schon in der Hinrunde und der Abstand zur Tabellenspitze konnte nicht verkleinert werden. In diese Zeit fiel auch die erste Auswärtsfahrt mit der uns von der Patenbrigade anvertrauten Margot in eine seltsame Stadt südlich von Magdeburg. Durch eine kleine Abweichung von der normalen Route war es uns möglich, unbehelligt von übermotivierten Sicherheitskräften und mit persönlichem Catering die Fahrt zu bestreiten. An diesem Tag wurde - quasi als Ehre für den kreativen Kopf - das Amt des Reiseleiters geschaffen, welcher fortan für Fahrpläne und Mobilmachung verantwortlich zeichnen sollte.

"Hier kann man schonmal verlieren, wir sind ja nicht der FC Barcelona" tönte Noch-Trainer Paul Linz nach der 0:1 - Niederlage bei der U23 von Hertha BSC Ende März. Dabei hatten wir uns an diesem Tag besonders viel Mühe mit der Vorbereitung des Spieltages gegeben, galt es doch, ein völlig neues Bild von der Berliner Gastfreundschaft anlässlich dieses "Spreefeuer-Heimspiels" zu zeichnen. Und Gäste kamen reichlich ins Studentenwohnheim am Ostbahnhof; ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir uns in Fankreisen im zweiten Jahr unsere Bestehens einen Namen gemacht hatten. Damit waren wir bereits länger dem Club verbunden als oben genannter Paul Linz. Der durfte nach einer weiteren Niederlage gegen die Zweite vom VfL Wolfsburg seinen Hut nehmen und wurde durch Steffen Baumgart ersetzt.

Der Rest der Saison 2008/09 war weniger von spektakulären sportlichen Erfolgen als viel mehr von außergewöhnlichen Reisen geprägt. Dies begann mit der Reise nach Lübeck, wohin wir einmal mehr in Begleitung von Margot reisten, welche sich einen Platz auf dem Zaun und damit auch auf den Fernsehbildern des MDR eroberte. In unseren Herzen war sie längst angekommen. Im Nachgang dieser Auswärtsfahrt geschah es dann auch, dass der Fanclub erstmals mit dem Prädikat "süffig und peinlich" versehen wurde. Anfänglicher Unmut wich dem Gefühl, zusammen mit unseren Freunden von der Ackerfront eine Marke geschaffen zu haben, die wir seither mit Stolz repräsentieren. Stolz sind wir auch auf unseren lieben Freund Sören, der eisern den harten Griff des Schicksals an seinen Knöchel ertrug. Die Stadt Neustrelitz wird sicher für immer eine besondere Bedeutung für uns haben.

Ein ganz besonderes Pflaster sollte auch Chemnitz für uns werden. Was als versöhnlicher Saisonabschluss geplant war. endete mit der Erklärung des Bündnisfalles und 90 Minuten auf einem Betonklotz vor statt auf einem Stehplatz im Stadion. Dass die Ereignisse dieses Tages uns noch lange bewegen sollten, wurde uns erst später klar.

Während die Spieler des 1. FC Magdeburg ihren mehr oder minder verdienten Sommerurlaub antreten konnten, wurde es für Spreefeuer noch zweimal ernst. Denn wenn man niemandem beim Fußball spielen zusehen kann, muss man selbst aktiv werden. Und so geschah es, dass zunächst noch einmal das Hallenturnier an der Uni Potsdam absolviert wurde, bevor es zum eigentlichen Freizeitkicker-Highlight kam: Beim Fanclub-Sommerfest beteiligte sich der Fanclub an einer Spielgemeinschaft mit unseren Freunden vom Fanclub Socken-Wellen. Vom Erfolg her ähnlich mäßig wie unsere Auftritte in der Halle, hinterließ dieser Tag dennoch vielerorts bleibenden Eindruck.

Die Saison 2009/10 begann für uns dann mit zwei "Heimtestspielen" beim FC Strausberg und dem BFC Dynamo. Sind solche Spiele sonst eigentlich eher selten von historischer Bedeutung, legte das Gastspiel in Hohenschönhausen für unseren Fanclub den Grundstein für eine neue Freundschaft. An diesem Tage lernten wir die italienische Fotografin Chiara kennen, welche uns seither immer wieder begleitet und sogar ärgerlich wird, wenn wir ohne sie verreisen (beispielsweise ins verregnete Klötze zum Landespokal). Den vorläufigen Höhepunkt dieser Symbiose bildete sicher die Veröffentlichung ihrer Bilder in der Dezember-Ausgabe der "11 Freunde", wobei auch drei gewisse Herren aus Klötze nicht fehlen durften.

In der Regionalliga war der Start für den 1. FCM - wie sollte es anders sein - eher durchwachsen. Bis zum 5. Spieltag wurde auf den ersten Saisonsieg gewartet. Der Knoten platzte erst in Plauen, wo ausnahmsweise kein Spreefeuer-Mitglied anwesend war. Wenig später zum Auswärtsheimspiel in Babelsberg hatten wir uns wieder Gäste eingeladen. Schon die Anreise zum Buffet gestaltete sich schwierig, da die Ackerfront ähnlich leicht unter Kontrolle zu halten ist, wie ein Sack Flöhe. Schlussendlich gelang es doch noch, die Patenbrigade an den Ort des Geschehens zu lotsen. Und wenn man ehrlich ist, hätte man bei Brötchen und Bier bleiben sollen, statt sich die 2:3-Niederlage im Karl-Liebknecht-Stadion anzusehen. Glücklicherweise lief es in den folgenden Wochen etwas besser.

Es folgte der Oktober mit zwei ganz speziellen Auswärtsfahrten. Zum einen entschloss man sich, spontan zum Landespokalspiel nach Klötze zu fahren, wo man zwar bis auf die Knochen durchweichte, aber doch 11 Tore für die Magdeburger bewundern durfte. Und dann kam der 20.10.2009., ein Tag, der allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der 1. FC Magdeburg stellte sich einem Freundschaftsspiel in Vechelde und hatte dort zusammen mit den Jungs von der Ackerfront bei frostigen Temperaturen eine Menge Spaß.

Zwischenzeitlich ist in der Liga der Alltag eingekehrt. Die Siege wecken Euphorie und die Niederlagen sind deprimierend. Auch in Chemnitz hat man uns beim zweiten Versuch ins Stadion gelassen. Der Abstand zur Spitze beträgt aktuell 10 Punkte. Aber darum kümmern wir uns ab Januar.

Und zum Schluss vielleicht noch eine Zahl. Im Jahre 2009 haben Mitglieder des Fanclubs Spreefeuer gemäß grober Schätzung mehr als 13000 Kilometer zu Fuß, mit dem Auto, mit Bus oder Bahn zurückgelegt, um Spiele des 1. FC Magdeburg in 9 Bundesländern zu besuchen. Hierfür abschließend noch ein kleines Lob an uns selbst. Einer muss es ja machen.


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